BWOL: Lauterstein mit mehr Willen zum Sieg
von ErichDistelSG Lauterstein – SG Pforzheim/Eutingen 29:28 (16:13)
Die SG Lauterstein hat das unmöglich Scheinende wahr gemacht. In einem von der ersten bis zur letzten Minute packenden Heimspiel siegten Lautersteins BWOL-Handballer glücklich aber verdient gegen die SG Pforzheim/Eutingen mit 29:28 (16:13).
So viele Zuschauer, die beiderseits für eine tolle Stimmung sorgten, gab es in der Kreuzberghalle seit längerem nicht mehr. Auch Lautersteins Gegner Pforzheim/Eutingen war mit zahlreichen Anhängern angereist. Nicht nur die Teams auf dem Spielfeld kämpften um die Oberhand, auch die Fans auf den Rängen machten sich lautstark und mit rhythmischer Trommelbegleitung durchgehend bemerkbar.
Die Anhänger der Heimmannschaft mussten allerdings mit der Mannschaftsaufstellung eine vermeintliche Hiobsbotschaft verdauen. Beide etatmäßige Torhüter der SGL fielen verletzungsbedingt aus. Doch bald nach Spielbeginn stellte sich heraus, dass sie hervorragend von Marc Bertele aus der zweiten Mannschaft und in den letzten Minuten vom Torwart der A-Jugend, Jannis Wagner, vertreten wurden. Als taktische Maßnahme hatten sich Lautersteins Trainer Wolfgang und Timo Funk einen Doppelwechsel einfallen lassen. Markus Stuber und Fabian Lackinger wurden in der Abwehr eingesetzt, im Angriff brachten sie Tim Lackinger und Stephan Mühleisen.
Lauterstein führt lange
Sofort entwickelte sich ein intensives Spiel, in dem die Gästemannschaft zwei Tore vorlegte. Es sollten die einzigen Führungen des Tabellenzweiten bleiben. Christian Stuber und Mario Kölle glichen aus und mit den nächsten Treffern von Mario Kölle und einem von Steffen Nägele zum 5:2 war die SG Lauterstein endgültig in der Partie angekommen. Die SGL profitierte von technischen Fehlern ihrer Gegner, einige Pässe landeten im Aus und eine Strafwurf neben dem Tor. Allerdings scheiterte auch Lauterstein mit guten Möglichkeiten am Pforzheimer Torhüter, so auch mit zwei Siebenmetern. Selbst eine umstrittene rote Karte für Stephan Mühleisen brachte die SGL nicht aus ihrem Konzept.
Am Vorsprung der Heimmannschaft von zwei bis drei Toren änderte sich nicht viel. Pforzheims Trainer Alexander Lipps analysierte dazu später: „Meine Mannschaft hat es über längere Phasen nicht geschafft, die Zweikämpfe zu gewinnen.“ Dafür hatte Lauterstein auf Rechtsaußen den flinken Tim Lackinger, der vom 10:6 bis zum 12:9 alle drei Tore für die Gelb-Blauen warf. Christian Stuber mit seinem vierten Tor, Max Dangelmaier mit einem schnellen Gegenstoß und Leon Weiß, mit einem für ihn typischen, fast ansatzlosen Wurf, sorgten bis zur 26. Minute beim 15:10 für die höchste SGL-Führung. Vor der Pause verkürzte Pforzheim/Eutingen auf 16:13.
Pforzheim/Eutingen gleicht aus
Lauterstein verteidigte die Führung mit großem kämpferischem Einsatz bis zur Mitte des zweiten Durchgangs. Tim Lackinger trat jetzt als Siebenmeter-Schütze an und verwandelte sicher. Mario Kölle steuerte nach dreiundvierzig Minuten einen weiteren Treffer zum 22:19 bei. Kurzzeitig holte die Gästemannschaft auf, doch in der 54. Minute führte die SGL wieder deutlicher mit 27:24. Dann erreichte die Spannung ihren Höhepunkt. Mit wenigen Angriffen kam Pforzheim/Eutingen schnell zum Ausgleich. Eine halbe Minute später fiel ein abgeprallter Ball Steffen Nägele vor die Füße, dieser reagierte geistesgegenwärtig und erzielte das 28:27. Beim Pforzheimer Gegenangriff prallte der Ball vom Pfosten ins Aus und Leon Weiß sicherte der SGL mit seinem vierten Treffer den Sieg. Für Pforzheim/Eutingen blieb nur noch Zeit um auf 29:28 zu verkürzen.
Lautersteins Trainer Timo Funk sah in der beweglichen und aggressiven Abwehr den Grundstein für den Erfolg und „dass wir kaum negative Phasen im Spiel hatten“. Gästetrainer Alexander Lipps gratulierte fair und schloss: „Lauterstein hat heute den Sieg mehr gewollt“.
SG Lauterstein:
, , 5 (1 x ✌), Fabian Lackinger (1 x ✌), , 4, , 6/3, (1 x ✌), , 2 (1 x ✌), 8 (1 x ✌), 4, + █