In Söflingen: Innenpfosten verhindert den Ausgleich

von ErichDistel

TSG Söflingen – SG Lauterstein 26:25 (13:9)

Wenn ein Handballspiel zehn Minuten vor Schluss 26:22 steht, rechnet der ein oder andere mit einem souveränen Sieg. Souverän war der Heimsieg 26:25 (13:9) der TSG Söflingen über die SG Lauterstein am Ende nicht, dennoch verdient.
Lauterstein hatte außer den beiden Langzeitverletzten Christian Stuber und Andreas Schuster noch auf Jonas Villforth verzichten müssen, der Probleme an der Wurfarmschulter hat. Dennoch startete die SGL in der Kuhberghalle fulminant. In der Abwehr wurde der erste Angriff der Gastgeber stark verteidigt, vorne Max Dangelmaier freigespielt und der traf zum 0:1. Auch das 1:2 ging auf sein Konto. In den folgenden zwölf Minuten war es dann allerdings schon aus mit der Lautersteiner Herrlichkeit und Söflingen erzielte sechs Treffer in Folge. Vor allem gegen die Aktionen des Süssener Simon Dürner fand die SGL Defensive in dieser Phase kein Mittel. Vorne wurden reihenweise Wurfmöglichkeiten vom Nenninger Manuel Weinbuch entschärft und so waren es zwei Lautertäler, die die Gelb-Blauen auf Distanz brachten.

Der starke Dangelmaier und Leon Weiß verkürzten anschließend und taten das in umgekehrter Reihenfolge wieder zum 9:6. Wolfgang Funk hatte zuvor bereits seine erste Auszeit genommen, konnte aber auch nicht verhindern, dass in den entscheidenden Momenten vor allem Söflingen die Akzente setze. Bis zum 13:9 zur Pause mussten seine Spieler die TSG enteilen lassen und hatte für Durchgang zwei noch Steigerungspotential.

Doch zwei schlechte Angriffe brachten der Funk-Sieben gleich zwei Gegenstoßtore ein und beim 15:9 waren es erstmals sechs Tore. Bis zum 17:11 blieb der Abstand konstant und vor allem die Defensive hatte in diesem Abschnitt zu kämpfen. Markus Stuber tankte sich im Angriff durch, hinten gelangen lang ersehnte Ballgewinne für die Gelb Blauen und Jochen Nägele und Timo Funk verkürzten schnell zum 17:14. Danach nahm Söflingens Coach Gabor Czako eine Auszeit und bei Lauterstein kam wieder Sand ins Getriebe. Vorne stand Manuel Weinbuch weiterhin im Weg und die Kreise von Simon Dürner konnten wieder mal nicht eingegrenzt werden. Er steuerte die nächsten drei Söflinger Treffer zum 20:16 bei und seine Kameraden legten gar noch zwei drauf. Doch jetzt war es an Lautersteins Bestem, Max Dangelmaier, Verantwortung zu übernehmen. Er brachte seine Mannschaft sowohl nach dem 22:16 als auch nach dem nächsten Söflinger Treffer wieder heran und erzielte gemeinsam mit Leon Weiß alle Treffer bis zum 24:21 in der 50. Minute.

Hoffen bis zur Schlusssekunde
Da merkte auch das Lautersteiner Publikum, dass eine Wende noch drin war. Trotz großem Kampf schafften es die Lautersteiner aber nicht, Söflingens Angriff unter Kontrolle zu bringen. Bis zum 26:22 nach 52 Minuten konnten diese wieder vorlegen und das Spiel schien entschieden. Doch daran glaubte Wolfgang Funk nicht im geringsten. Er nahm eine Auszeit, peitschte seine Mannen nochmals ein und diese kämpften in der Abwehr nun mit Mann und Maus. Timo Funk erzielte fünf Minuten vor Schluss den Anschluss, Mario Kölle gelang im folgenden Angriff gar das 26:24 und noch waren vier Minuten zu spielen. Die Defensive der Gäste war weiterhin voll da und lies sich auch durch eine Zeitstrafe nicht aus der Konzentration bringen. Die zwei Minuten konnten schadlos überstanden werden. Allerdings wollte vorne auch kein Tor fallen und die Gastgeber nahmen 90 Sekunden vor dem Ende ihre letzte Auszeit. Auch danach traf Söflingen nicht und Lauterstein bekam im Gegenzug einen Siebenmeter zugesprochen, den Max Dangelmaier eine Minute vor Schluss souverän verwandelte. Im abschließenden Angriff ließen sich die Gastgeber viel Zeit, spielten geduldig, fanden aber nicht die Lücke in der Gästedeckung. Fünf Sekunden vor Schluss kam Lauterstein nochmals in Ballbesitz, dampfte mit allen Spielern in Richtung Söflinger Tor und warf den Ball kurz vor dem Schlusspfiff aus zehn Metern an den Innenpfosten, von wo der Ball zurück ins Feld prallte.

„Heute habe ich ein Spiel gesehen, das Mut macht. Viele Spieler haben nach dem heutigen Spiel noch Luft nach oben. Uns hat in vielen Situationen zudem das Glück gefehlt: Abpraller landeten zum Beispiel oft beim Gegner und beim letzten Wurf hat nur ein kleines bisschen zum Punktgewinn gefehlt“, resümierte Wolfgang Funk nach dem Spiel.
- Steffen Nägele -

SG Lauterstein:

, , Fabian Lackinger (1 x ), , 5, 3, 1, 1 (1 x ), 1, 3, 3 (1 x ), 8/1 (1 x ), (1 x )