SG Lauterstein – TV Plochingen 30:28 (15:15)

Beim Schlusspfiff eines Handballkrimis hatte die SG Lauterstein gegen den TV Plochingen, einen der Neulinge in der Baden-Württemberg-Oberliga, mit 30:28 (15:15) gewonnen.

Die Begegnung in der Kreuzberghalle war phasenweise hektisch und nervenaufreibend. Spielerische Elemente kamen nur in wenigen Situationen zum tragen. Am Ende siegte die SG Lauterstein aufgrund ihres Einsatzwillens und ihres aufopferungsvollen Kampfes. Das angekündigte Aufeinandertreffen der beiden Toptorschützen – Jochen Nägele und Plochingens Spielertrainer Daniel Brack führen die Torschützenliste der BWOL an – kam nicht zu Stande. Lautersteins Linkshänder vergrößert mit einer Knieverletzung die Liste der Verletzten, auf der mit Florian Beutel und Felix Thrun bereits der Mittelblock der SGL-Abwehr zu finden ist.

Plochingens Spielertrainer nutzte die Gelegenheit und erhöhte seine Trefferbilanz – gegen die SGL traf er neun Mal – bei insgesamt acht Einsätzen auf 67, darunter 33 verwandelte Strafwürfe. Bis zum 3:4 in der siebten Spielminute schlugen drei Schlagwürfe von Brack im Lautersteiner Gehäuse ein. Im weiteren Verlauf hatten sich Abwehr und Torhüter besser eingestellt, blockten einige Würfe oder Matthias Nagel parierte glänzend.

Zunächst geriet Lauterstein mehrfach mit zwei Toren in Rückstand. Nach einer Viertelstunde und dem fünften Treffer durch Daniel Brack lautete der Spielstand 6:8. Die Gelb-Blauen glichen aus, doch bis zur Halbzeit legte regelmäßig die Gästemannschaft ein bis zwei Tore vor. Sekunden bevor die Hupe ertönte verwandelte Christian Stuber gedankenschnell einen Freiwurf direkt zum 15:15 Pausenstand.

Verletztenliste wird immer länger
Nach der Fortsetzung drehte die SGL das Spiel. Die nächste Führung der Gästemannschaft konterten die Männer in gelb-blau mit drei Treffern ohne Gegentor. Zum 18:18 glich Plochingen letztmals aus, anschließend blieb Lauterstein mit mindestens einem Treffer vorne. Doch es gab eine Situation um die 40. Minute, da hielten alle in der Halle den Atem an. Christian Stuber lief alleine auf den Plochinger Torhüter zu und verwandelte sicher. Danach krümmte er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden und konnte nicht mehr weitermachen. Lautersteins Trainer Stefan Klaus hatte keine Wahl mehr. Er ließ Timo Funk, der seit Rundenbeginn in der SGL II aufläuft, im Spielprotokoll nachtragen.

„Ohne vier“ bauten die Lautersteiner ihren Vorsprung auf 27:24 aus. Nach einer Auszeit spielte der TV Plochingen die vierminütige Schlussphase mit offener Deckung. Bei Lauterstein war jetzt erhöhte Laufbereitschaft bis an die Schmerzgrenze gefordert. Der Siegeswille war zu spüren, die Unterstützung durch die Anhänger war da und Andreas Schuster, der unermüdlich rackernde Markus Stuber und Tobias Schmid setzten sich noch drei Mal durch. Der hart erkämpfte Sieg mit 30:28 ließ die Erschöpfung zumindest für einige Stunden vergessen.