SGL geht bei MTG Wangen unter
von ErichDistelMTG Wangen – SG Lauterstein 30:23 (17:7)
So hat sich bei der SG Lauterstein niemand den „Ausflug“ ins Allgäu vorgestellt. Die Oberliga-Handballer gingen bei der MTG Wangen sang- und klanglos unter.
Eine Lautersteiner Niederlage in dieser Höhe und mit diesem Verlauf hatten selbst Pessimisten nicht vorhergesehen, obwohl einige Anzeichen in den letzten Wochen darauf hindeuteten. Die MTG Wangen, in der Hinrunde zeitweise Tabellenletzter, hatte in der Rückrunde mit Siegen auf sich aufmerksam gemacht und sich vor allem kampfstark gezeigt. Die Allgäuer mussten gegen die SGL gewinnen, um noch die Chance auf eine weitere Saison in der BWOL zu haben. Lauterstein dagegen wirkte in den letzten Begegnungen satt und selbstzufrieden, spätestens seit klar war, dass man nicht mehr ganz vorne mitspielen, aber auch nicht mehr absteigen könnte.
Das war der Nährboden für eine erste Halbzeit in der Wangener Argenhalle, nach der das Spiel bereits entschieden war. Technische Fehler der Gelb-Blauen, Würfe, die der starke MTG-Torhüter Adam Kucera hielt oder die in der Abwehr hängen blieben, die übers Tor gingen oder daneben landeten, ergaben eine Ausbeute von drei Lautersteiner Treffern bis zur 23. Minute. Wangen hatte zu diesem Zeitpunkt elf Mal getroffen. Hätte die MTG ihr Tempo und ihre Spielfreude über sechzig Minuten durchgehalten, Lauterstein wäre mit einer zweistelligen Packung heim gefahren. Zur Ehrenrettung der Gelb-Blauen muss jedoch festgehalten werden: Wangen hätte an diesem Tag auch eine SGL in Normalform nieder gerungen. Die Mannschaft von Timo Feistle war top-motiviert und spielte eine Halbzeit lang auf höchstem BWOL-Niveau.
Beim 2:2 in der sechsten Spielminute befanden sich die beiden Mannschaften noch auf Augenhöhe. Für die folgende Viertelstunde dürfte es bei Lautersteins Trainer Stefan Klaus und seiner Mannschaft erheblichen Gesprächsbedarf geben. Bei gefühlt fünfzehn Angriffen überwand einzig Michael Lackinger mit seinem zweiten Treffer den Wangener Torhüter. Erst in der 23. Minute knallte der kurz zuvor eingewechselte A-Jugendliche Mario Kölle den Ball zum 11:4 in den Wangener Kasten. Die Heimmannschaft dominierte vor einer fantastischen Kulisse weiter diese Partie. Der Spielstand zur Pause mit 17:7 ließ die Lautersteiner und ihre Anhänger einigermaßen ratlos zurück.
Wangens Kreisläufer versetzte der Gästemannschaft die nächsten Nadelstiche. Drei Treffer von ihm trugen dazu bei, dass die MTG auf 23:10 (36. Minute) wegziehen konnte. Erst als die MTG Wangen in der zweiundvierzigsten Minute zum 26:13 abgeschlossen hatte, ließ sie das Ganze etwas lockerer angehen. Die MTG begnügte sich bis zum Schlusspfiff mit vier weiteren Toren. Zehn Lautersteiner Treffer in derselben Zeit führten zum Endergebnis von 30:23, was immer noch deutlich genug die Überlegenheit von Wangen ausdrückt.
SG Lauterstein:
, , 2 (1 x ✌), 2, 4 (1 x ✌), 1, 1 (1 x ✌), 1 (1 x ✌), 1, 3/1, 4, , 4
Trotz des tollen Spiels: Wangen steigt ab
Nur kurz durften sich Spieler und Anhänger der MTG über ihren Erfolg freuen. Bald schon wurde der 25:24-Erfolg von Heidelsheim/Helmsheim über Kenzingen bekannt. Wangen kann die Nordbadener am letzten Spieltag nicht mehr überholen, was für den Klassenerhalt nötig gewesen wäre.