Württembergisches Derby: SGL empfängt VfL Pfullingen

von ErichDistel

Sonntag, 12. Oktober, 17:00 Uhr in der Kreuzberghalle

Es ist eines der Handball-Derbys, auf welches am Sonntag in der Baden-Württemberg-Liga geblickt wird: Die SG Lauterstein empfängt um 17:00 Uhr den VfL Pfullingen in der Kreuzberghalle.

Bei der SGL und ihren Anhängern ist die Erinnerung an das tolle Spiel im April noch präsent. In der voll besetzten Pfullinger Kurt-App-Halle feuerte ein kompletter gelb-blauer Zuschauerblock die Gästemannschaft frenetisch an. Lauterstein siegte mit 27:23, verdrängte Pfullingen vom Aufstiegsplatz und war danach selber nah dran am Aufstieg in die 3. Liga. SGL-Trainer Stefan Klaus wünscht sich vergleichbare Emotionen für das kommende Heimspiel. Er warnt aber auch: „Das Spiel fängt mit 0:0 an und Pfullingen gehört auch in dieser Saison zu den Mannschaften, die um den Aufstieg mitspielen. Mein Kollege Till Fernow – er übernahm im Juli das Traineramt von Volker Greiner und war bis Mai aktiver Spieler beim VfL – will mit seinem Team die schmerzliche Heimniederlage vom April unbedingt ausmerzen.“

Der VfL baut seit Jahren eine Mannschaft hauptsächlich mit Jugendlichen aus Pfullingen und der nahen Umgebung zusammen. Die Perspektive ist hervorragend, keiner der aktuellen Spieler ist vor 1990 geboren. Vom Alter der Pfullinger Akteure darf man sich nicht täuschen lassen. Seit Jahren spielt das Team auf allen wichtigen Positionen zusammen und verfügt über nicht wenig Erfahrung. Einzig die Position im rechten Rückraum musste Till Fernow neu besetzen. Dort spielte er selbst, doch in der Stammformation nahm der 24-jährige Tim Keupp diesen Platz ein, der im Sommer zum Zweitligisten Neuhausen/Erms wechselte. Auf Halbrechts hat der Pfullinger Angriff sicher noch nicht die Stärke der Vorjahre.

Über alle Positionen gesehen ist die Durchschlagskraft des VfL-Angriffs allerdings beeindruckend. Zusammen mit Lauterstein liegen die Pfullinger in der Anzahl der erzielten Tore ganz vorne (Durchschnitt pro Spiel 30) und die Torhüter haben über dreißig Treffer weniger kassiert, als die der SGL. Dafür sorgt die Kampfkraft der Männer von der Achalm und dass die Mannschaft ein Abwehrsystem spielen kann, das auf den Gegner abgestimmt ist. Till Fernow bevorzugt eine offensive 3-2-1-Deckung, doch auch gegen die 6:0-Abwehr gibt es kaum ein Durchkommen.

Leichte Gegner hatte der VfL in der aktuellen Runde nicht, sieht man vom derzeitigen Tabellenletzten Heddesheim ab. Hohe Siege gegen Söflingen (der bisher einzige Punktverlust der Ulmer Vorstädter), Heddesheim und Oberkirch, ein Unentschieden gegen Pforzheim/Eutingen und eine Niederlage in Oppenweiler, dem verlustpunktfreien Tabellenführer, sind eine sehenswerte Zwischenbilanz. Da weiß man bei der SG Lauterstein, dass eine Topleistung gezeigt werden muss, um gegen den VfL mit seinem Tempohandball bestehen zu können.