Tolle Stimmung und Sieg in Pfullingen

von ErichDistel

      VfL Pfullingen – SG Lauterstein 23:27 (16:12) -- Mit einem eindrucksvollen Sieg beim VfL Pfullingen hat die SG Lauterstein in der Oberliga Baden-Württemberg das Rennen um den Aufstieg in die 3. Liga noch spannender gemacht.

      In der vollbesetzten Pfullinger Kurt-App-Halle herrschte bereits vor Spielbeginn Gänsehautatmosphäre, die vom Pfullinger Slogan „3 Spiele = 3 Siege = Aufstieg“ angeheizt wurde. Unter den weit über tausend Zuschauern sorgte ein gut sichtbarer Block in gelben T-Shirts für zusätzliche Stimmung. Von Anfang bis Ende war die Unterstützung für die gelb-blauen Lautersteiner phantastisch. „Es ist ein emotionaler Höhepunkt für einen Handballspieler, wenn er vor so einer Kulisse auflaufen darf“, so Lautersteins Coach Stefan Klaus, der selbst in seiner langen Spielerkarriere ähnliches nur selten erlebt hat.

      Das Schiedsrichtergespann D`Alessandro/Kraaz, sonst in der 3. Liga im Einsatz, leitete routiniert und musste trotz aller Emotionen erst in der 2. Halbzeit wenige Zeitstrafen verhängen. Siebenmeter gab es nur drei für Pfullingen, die ohne Ausnahme vom Pfosten oder der Latte zurückprallten. Weitere Pfullinger Fehlwürfe im zweiten Durchgang waren der Grund, dass Lauterstein das Spiel drehen und einen am Ende ungefährdeten Erfolg feiern konnte.

      Im ersten Durchgang wurde der VfL trotz gelegentlicher Schwächen seiner Favoritenrolle gerecht. Die Mannschaft von Volker Greiner ging in Führung und baute diese zwischen der 4. und der 8. Spielminute von 2:2 auf 6:2 aus. Die Lautersteiner nutzten ihre Chancen nicht konsequent und der zwanzigjährige Tim Keupp und Rechtsaußen Jonas Friedrich nutzten Fehler zu schnellen Toren. Nach einer Auszeit kam die SGL besser ins Spiel und verkürzte den Abstand ihrerseits mit mehreren Tempogegenstößen. In der 20. Minute waren die Gelb-Blauen beim 9:10 dran, doch fünf Minuten später lagen sie wieder mit 10:14 hinten. Mit diesem Abstand und 16:12 für die Heimmannschaft ging es in die Pause.

      Auftakt zur 2. Halbzeit: 5:0-Lauf der SGL
      In den nächsten zehn Minuten tat sich Erstaunliches. Einen schnellen Angriff aus der Abwehr heraus schloss Christian Stuber mit dem Anschlusstreffer ab. Wenig später verlor Pfullingen trotz Überzahlsituation den Ball, Christian Stuber allein in der gegnerischen Hälfte vollstreckte kaltschnäuzig. Fünf Mal wiederholte sich dies in ähnlicher Weise selbst als die SGL in Unterzahl war. Nach siebenunddreißig Minuten und fünf Treffern durch Christian Stuber ohne Gegentor führten die Gäste mit 17:16. Die Pfullinger zeigten Nerven und Marius Nagel im SGL-Tor steigerte sich in eine phantastische Form. Pfullingen war verunsichert und selbst freistehend landeten Würfe an Pfosten oder Latte oder gingen vorbei. Nach einer guten Dreiviertelstunde hatte Lauterstein bei eigener Führung mit 20:17 das Spiel gedreht. Der VfL schloss einmal noch auf, aber ab der 50. Minute hielt die SGL ihren Vorsprung bei durchweg drei Toren. Mit jedem Lautersteiner Treffer schwand die Pfullinger Hoffnung auf einen Sieg. Als Timo Funk den Vorsprung beim 25:21 auf vier Tore und Markus Stuber auf 27:22 erhöhten, war den Gelb-Blauen ein fantastischer Auswärtserfolg nicht mehr zu nehmen.

      SG Lauterstein:

      , , 6, , 1, 3, 2 (2 x ), , 1, , 1, 5 (1 x ), 8

      TSV Neuhausen/Filder ist Nutznießer

      Der Lautersteiner Sieg nützt zwei Spieltage vor Saisonende dem TSV Neuhausen/Filder, der seinerseits die MTG Wangen mit einem Tor in letzter Sekunde besiegte und jetzt hinter dem uneinholbaren Spitzenreiter Nußloch den zweiten Aufstiegsplatz einnimmt. Lauterstein folgt mit einem Punkt Abstand auf Platz 3 vor den punktgleichen Pfullingern, die den direkten Vergleich gegen die SGL (Unentschieden im Hinspiel) verloren haben. Die besten Karten im Aufstiegsrennen hat nun Neuhausen, das mit Siegen in den beiden letzten Spielen alles klar machen kann.