Mit dem TV Flein tritt das wahrscheinlich jüngste Handballteam der Baden-Württemberg-Liga am Samstag um 19:30 Uhr in der Kreuzberghalle bei der SG Lauterstein an.

Ende November machte eine ungewöhnliche Meldung die Runde: Die Vereinsleitung des TV Flein hatte zwei Spieler aus dem BWOL-Kader suspendiert, worauf sechs weitere Spieler einschließlich der beiden Torhüter den Verein verlassen wollten. Seither treten die Fleiner um Routinier und Co-Trainer Fabian Gerstlauer mit einer total umgekrempelten Mannschaft mit den wenigen verbliebenen Spielern und vielen A-Jugendlichen an. Der vor dieser Saison aufgestiegene Club war bereits zu diesem Zeitpunkt abstiegsgefährdet und dabei ist es geblieben.
Einen einzigen doppelten Punktgewinn erkämpfte sich Flein seit dem Aderlass gegen die gleichfalls im vergangenen Jahr aus der Württembergliga aufgestiegene HSG Langenau/Elchingen. Am vergangenen Sonntag gewann der TVF nach langer Durststrecke gegen die HSG mit 31:30. Für beide Vereine ist der Abstand auf Platz 11 in der Tabelle, mit dem der Klassenerhalt sicher ist, sechs Spieltage vor dem Saisonfinale schon so groß, dass beide mit dem Abstieg rechnen.

Auch in der Besetzung zu Rundenbeginn war die Abwehr des TV Flein der anfälligere Mannschaftsteil. Die SG Lauterstein hat das torreiche Hinspiel, in dem auch die Lautersteiner die Abwehrarbeit vernachlässigten, mit 44:38 (Halbzeit 20:22) gewonnen. Im Schnitt haben die Fleiner in den vierundzwanzig gespielten Partien 34 Tore kassiert, die SGL 29 und im Vergleich Primus Nußloch 25.

Diese Statistik interessiert Lautersteins Trainer Stefan Klaus nur am Rande: „Gegen den TV Flein in dessen aktueller Situation müssen wir gewinnen“, stimmt er seine Mannschaft und ihre Anhänger auf die Begegnung am Samstag ein. Dabei ist klar, dass Klaus wegen vieler verletzter und angeschlagener Spieler wieder improvisieren muss, was in den letzten Begegnungen mit der Ausnahme gegen Spitzenreiter Nußloch jedoch gut ausgegangen ist. Nur mit einem Sieg gegen Flein kann Lauterstein noch mindestens eine Woche länger den 3. Platz in der BWOL-Tabelle behaupten. Ein deutlicher Erfolg wäre auch für das Selbstbewusstsein der Gelb-Blauen gut, denn anschließend stehen der SGL mit Pforzheim/Eutingen, Oppenweiler und Pfullingen drei hochkarätige Gegner ins Haus.