SGL gewinnt packendes Derby in Söflingen
von ErichDistelDurch ein Wechselbad der Gefühle mussten 400 Söflinger und knapp 50 mitgereiste Fans der SG Lauterstein. Nach einer hochdramatischen BW-Oberligapartie setzte sich die SGL 29:28 (13:16) durch.
Die Voraussetzungen für das Spiel mit Derbycharakter waren für beide Teams nicht optimal. In der Trainingswoche mussten sowohl SGL-Coach Stefan Klaus als auch Kollege Gabor Czako mit enorm dezimiertem Kader arbeiten. Klaus musste neben den langzeitverletzten Timo Funk, Christian Stuber und Jonas Villforth auf weitere angeschlagene Spieler verzichten, die angesichts der langen und kräftezehrenden Saison eine Pause benötigten. So tummelten sich teilweise nur sechs Spieler im Training.
Über die komplette Spielzeit setzte sich keine Mannschaft entscheidend ab. In der ersten Hälfte eines umkämpften, aber stets fairen Spiels stand es zehnmal unentschieden. Dennoch zog die TSG Söflingen gegen Ende der ersten Hälfte auf drei Toren weg. Zehn weitere Zeigerumdrehungen nach der Pause glich die SGL aus und drehte das Spiel.
Lauterstein begann stark und traf in den ersten sechs Angriffen fünfmal. Die Gastgeber zeigten sich von dieser Bilanz unbeeindruckt und zogen bis zum 5:5 in der 8. Minute immer nach. Erst nach zwanzig Minuten gelang es den Gastgebern sich leicht abzusetzen, als Lauterstein nur noch mit vier Feldspielern agieren durfte. Die TSG konnte sich zwischenzeitlich mit einem Viertore-Vorsprung sehr glücklich schätzen. Den Schlusspunkt vor dem Wechsel setzte Jochen Nägele mit einem verwandelten Siebenmeter zum 16:13.
Trotz Rückstand enorm selbstbewusst
Nach Wiederbeginn präsentierte sich Lauterstein trotz des Rückstandes enorm selbstbewusst und versuchte Tor um Tor aufzuholen. Trotz eines früh verworfenen Siebenmeters verlor die Mannschaft nicht den Glauben an den Erfolg. Weiterhin versuchten die Gäste mit Leidenschaft und Disziplin den Rückstand zu verkürzen - mit Erfolg. Nach drei gehaltenen Würfen von Matthias Nagel, der seinen Bruder Marius in der zweiten Hälfte ersetzte, glichen die Gelb-Blauen in der 37. Minute zum 19:19 aus. Das weckte die Moral der kompletten Mannschaft aufs Höchste, die SGL stand sicherer in der Abwehr und jeder versuchte die Fehler seines Nebenmannes zu kompensieren.
Nachdem es zum dreizehnten Male auf der Anzeigetafel einen Gleichstand anzeigte (25:25), schossen sich die Söflinger noch einmal in Führung. Die SGL brachte nun die letzten Kraftreserven auf und stemmte sich gegen die drohende Niederlage. Dieses Engagement machte sich bezahlt.
Nach zwei verwandelten Siebenmetern von Steffen Nägele und einem weiteren Feldtor lagen die Lautersteiner plötzlich mit zwei Toren in Führung und hatten eine gute Ausgangslage für die letzten Minuten. Den Schlusspunkt für die SGL setzte, gleich wie in der ersten Hälfte, Jochen Nägele zum 29:27. TSG Söflingen verkürzte auf 29:28. Nun hatte die SG Lauterstein den letzten Angriff und Trainer Stefan Klaus nahm 23 Sekunden vor Ende noch eine Auszeit um seinen Männern letzte taktische Anweisungen zu geben.
Der letzte Angriff konnte durch das Hand heben der beiden gut leitenden Schiedsrichtern nicht beendet werden, somit musste der Abschluss gesucht werden. Söflingens Torhüter wehrte den Wurf ab, dennoch war keine Zeit mehr vorhanden, um noch einen weiteren Angriff zu spielen.
SG Lauterstein:
, , , 3, 3, , 4, , 2, 2, 7/4, , 8/2