MTG Wangen – SG Lauterstein 28:30 (14:14) -- Einen an Spannung kaum zu überbietenden Handballkrimi in der aufgeheizten Stimmung der voll besetzten Wangener Argenhalle boten die Baden-Württembergligisten MTG Wangen und SG Lauterstein. Die letzte Spielminute brachte die Entscheidung zugunsten der Gästemannschaft.

Während der sechzig Spielminuten konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. So kamen kaum Erinnerungen an die letzten Begegnungen auf in denen Lauterstein mit bis zu elf Toren geführt hatte und am Ende noch Punkte abgab. Am Samstag erkämpften sich beide Teams Führungen von maximal drei Toren, Wangen in beiden Halbzeiten und Lauterstein nur ein Mal zu Beginn des zweiten Durchgangs. Die Rückstände wurden vom Gegner regelmäßig aufgeholt und in den letzten zehn Minuten ab dem 25:25 standen auf der Anzeigentafel drei Mal ausgeglichene Spielstände.

Beide Mannschaft gingen leistungsmäßig an ihre Grenzen und kämpften aufopferungsvoll. Die MTG Wangen war in der besseren Position, da Trainer Timo Feistle nach längerer Zeit wieder vierzehn Spieler zur Verfügung hatte. SGL-Coach Stefan Klaus und sein Team mussten die Ausfälle von Christian Stuber und Jonas Villforth kompensieren und von den zehn verbliebenen Feldspielern fielen wegen Verletzungen im Laufe der zweiten Halbzeit noch Florian Beutel und Timo Funk aus.

Umso höher ist zu werten, dass die Gelb-Blauen bis zuletzt an einen Erfolg glaubten und dafür auch belohnt wurden. In einigen Situationen stand ihnen das Glück des Tüchtigen zur Seite, beispielsweise als in der entscheidenden Schlussphase der Ball von Pfosten zu Pfosten und an die Latte prallte, aber nicht im Tor von Marius Nagel einschlug. Die Nervenstärke von Jochen Nägele ist zu loben, der alle zehn Siebenmeter zugunsten der SGL verwandelte, während Wangener Schützen mit zwei Strafwürfen von sechs an Marius Nagel scheiterten.

Nach elf Minuten führte die SG Lauterstein das erste Mal beim 6:7. Danach brauchte die MTG nur drei Minuten um vier Tore zum 10:7 zu erzielen. Die Gästemannschaft verkürzte immer wieder, doch in der 27. Minute lag sie erneut um drei Tore und 14:11 hinten. Zwei Mal Jochen Nägele und sein Bruder Steffen mit einem Treffer brachten anschließend die Gelb-Blauen zum 14:14-Halbzeitstand heran.

Die mehr als fünfzig Lautersteiner Anhänger, die ihr Team in Konkurrenz mit etwa fünfhundert Wangener Fans nach Kräften unterstützen, sahen die SGL dann einige Zeit im Aufwind. In diese Phase fiel die einzige Drei-Tore-Führung der Gästemannschaft beim 19:16. Zur Halbzeitmitte sah es schon wieder anders aus. Die Heimmannschaft führte mit 25:22. Mit einem verwandelten Strafwurf und zwei schnellen Gegenstößen stellte Jochen Nägele den Gleichstand her. Darauf folgten zwei Tore durch Wangen, doch die Gelb-Blauen konterten mit drei Treffern und führten zweieinhalb Minuten vor dem Ende mit 28:27. Eine Zeigerumdrehung später folgt erneut der Ausgleich, es sollte das letzte Tor für die Heimmannschaft sein. Michael Lackinger fängt einen Abpraller am Kreis und wirft zum 29:28 für Lauterstein ein. Sechzig Sekunden bleiben der MTG, doch nach einem ungenauen Abspiel kommt Lauterstein wieder in Ballbesitz. Mit seinem zweiten und dem gleichzeitig letzten Tor des Abends sichert „Lacki“ endgültig den Auswärtssieg der SG Lauterstein in der „Hölle Süd“.