Achterbahn der Gefühle in der Hölle Süd

von MK

Niedergeschlagen und leer standen die Spieler der SG Lauterstein vor der Auswärtstribüne in der Hölle Süd in Wangen und applaudierten den mitgereisten Fans und Mitspielern der 1b, die ihre Mannschaft das gesamte Spiel über nach vorne peitschten. 34:33 stand es nach der Schlusssirene in Wangen und 600 Zuschauer waren völlig außer sich. Die Spieler konnten es selbst kaum glauben, was in den 60 Minuten vor sich ging.

Zum Doppelspieltag bei der MTG Wangen reisten die Erste und 1b der SGL samt Fan-Anhang mit dem Bus an. Bedingt durch die angeschlagene Kadersituation beider Mannschaften bestritten Niklas Nagel, Marc Allmendinger und Johannes Edelmann gleich beide Spiele gegen die Mannschaften der MTG. Den Anfang machte die 1b und legte mit ihrem 31:32-Auswärtssieg (15:12 zur Halbzeit) den Grundstein für einen gelungenen Ausflug ins Allgäu. Die erste Mannschaft wollte beim Württembergliga-Aufsteiger nachziehen.

Um 20 Uhr war es dann angerichtet. Von Minute eins an war das Spiel in der Hölle Süd heiß umkämpft. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen und von einer frühen Führung der MTG Wangen (6:3) über den Führungswechsel für die SGL (11:13) ging es mit 17:16 in die Katakomben. Die Jungs von Trainer Andreas Frey waren komplett im Soll und er spürte, dass hier etwas möglich war.

Nach Wiederanpfiff verlor Lauterstein leicht den Faden und geriet weiter ins Hintertreffen (21:17). Doch sie kämpften sich zurück in die Partie, durch Gedanken-schnelle Freiwurf-Aktionen von Mittelmann Marius Widmann, durchschlagskräftige Rückraum-Würfe von Luca Helfrich und wahre Kraftakte am Kreis von Tim Ziller. Die 1b auf den Zuschauerrängen ließ währenddessen das gesamte Spiel nicht ab, ihre Mitspieler lautstark anzufeuern. Starker Rückhalt bot auch Torhüter Dennis Weiland, der die Wangener am Rande der Verzweiflung hatte. Die SG Lauterstein drehte die Partie und ging 26:27 in Führung. Dann baute Rechtsaußen Sebastian Clement durch seinen Treffer die Führung auf 28:32 weiter aus und verschaffte seiner Mannschaft im Gegenzug noch einen Ballgewinn, für die Chance auf fünf Tore davon zu ziehen und damit vermeintlich den Deckel drauf zu machen. Eine Euphorie entfachte. Trotzdessen verwehrte die MTG die Chance und verkürzte stattdessen. MTG Regisseur Aaron Mayer sah das Momentum und brachte seine Mitspieler Tim Geyer und Felix Mendler entscheidend in Szene. Auf einmal entfachte die Hölle Süd ihr Feuer und beim Ausgleichs- und Siegtreffer der MTG Wangen gab es kein Halten mehr in der Halle. Überwältigt von der Stimmung und der verpassten Chance, zwei echte Big Points aus Wangen mitzunehmen, waren die jungen Lautersteiner erschüttert.

Trainer Andreas Frey ringte nach dem Spiel mit sich selbst: „Zumindest einen Punkt hätten wir mitnehmen müssen. Mit dem Spiel haben wir gezeigt, dass wir uns vor niemandem in der Württembergliga verstecken müssen.“ Auch MTG-Trainer Sebastian Staudacher zeigte Anerkennung für die Leistung der Lautersteiner: „Ich finde, Lauterstein hätte den Sieg verdient gehabt. Sie haben es kämpferisch super gemacht.“

Die Niederlage ist ein klarer Wermutstropfen für die Mannschaft von Andreas Frey. Für sein Team geht es am Samstag daheim gegen den TV Weilstetten um die nächsten zwei Punkte. Dafür gilt es, an dieser Leistung anzuknüpfen und den positiven Trend fortzuführen.

SG Lauterstein: Widmann (8), Ziller (6), Helfrich (4), Clement (4), Bäuerle (4), Allmendinger (3), Fy. Lackinger (2), Nagel (1), Edelmann (1), Schattner, Weiland, Wagner