SG Lauterstein will ihrer Bürde standhalten

von MK

Die vergangene Württembergliga-Saison hinterließ ihre Spuren im Lautertal. Mit einem Mix aus leistungsbeständigen Routiniers und talentierten Rohdiamanten startete die SGL in die Saison 2022/23 und verfolgte damit den Anspruch an der Tabellenspitze ein Wörtchen mitreden zu wollen. Doch von früh eingetretenen und langwierigen Verletzungs- und Krankheitsmiserien über die Saison hinweg geplagt, blieben die Gelb-Blauen hinter den Erwartungen. Nach einem durchwachsenen Start und verpassten Punkten musste dann das Team um den damaligen Trainer Hagen Gunzenhauser ihre Ziele anpassen und sich zeitweise sogar mit dem Abstiegskampf beschäftigen.

 

Die Entwicklung im Verlauf der Saison war aus vielerlei Hinsicht nicht zufriedenstellend und zudem kräftezehrend. Zum Saisonabschluss zog dies seinen Tribut nach sich und die SGL verabschiedete enorm wichtige Leistungsträger, die Jahre lang erfolgreich das Gesicht der ersten Mannschaft prägten. Kapitän Jochen Nägele, der auf eine herausragende Handballkarriere zurückblicken kann, hängt aus familiären Gründen seine Sportschuhe an den Nagel. Mit ihm beendete auch sein Bruder Steffen Nägele als absolut verdienter Führungsspieler seine handballerische Laufbahn. Nach ihren Knieverletzungen mussten Max Dangelmaier und Christian Stuber ebenfalls ihre Karriere beenden. Lucas Lenz und Mario Kölle traten aus beruflichen Gründen kürzer und auch der damalige Neuzugang Stefan Trunk, der frischen Wind in das Team brachte, beendete nach nur einer Saison im Trikot der SGL seine Karriere aus beruflichen Gründen. „Wir verlieren insgesamt acht Spieler. Teilweise im besten Handballalter. Das ist für einen Verein wie die SGL schwer zu kompensieren und eine Bürde, die wir tragen müssen.“, erklärt SGL Vorstand Markus Stuber, der zur neuen Saison die Trainerposition der 1B übernimmt.

 

Jetzt gilt es nach vorne zu schauen. Co-Trainer Michael Lackinger fordert deshalb: „Wir befinden uns in einem großen Umbruch, der aber für einige Spieler eine große Chance ist, sich in den Vordergrund zu spielen. Die Mannschaft muss sich neu finden und einzelne Spieler müssen in ihre neue Rolle reinwachsen.“. „Wir sind uns bewusst, was dieses junge Team stemmen muss. Wir haben aber das Vertrauen in die Mannschaft und stehen als Verein hinter den Spielern“, ergänzt SGL Vorstand Timo Funk.

 

Zur Mannschaft stoßen zwei junge Neuzugänge dazu. Marc Allmendinger verstärkt den Rückraum und kommt vom TV Altenstadt. Mit ihm bekommt der Rückraum einen sehr variablen Spieler, der sowohl im Eins-gegen-Eins als auch aus der Distanz Akzente setzen kann. Maximilian Pilz besticht auf Linksaußen durch seine Athletik und kommt vom BWOL-Absteiger TSV Wolfschlugen zu den Lautersteinern. Beide wurden sehr gut in die Mannschaft aufgenommen und konnten bereits ihre Qualitäten im Training und in den Testspielen unter Beweis stellen. Neu im Traineramt ist Andreas Frey, ein alter Bekannter im Lautertal. Ursprünglich wollte er nach seiner letzten Station beim TV Altenstadt eine Pause einlegen. Und trotzdem hat er sich eine Hintertür offen gelassen: „Wenn Lauterstein anruft, dann muss ich mir das nochmal überlegen“, meinte er zu seiner Familie und kurz darauf kam es zum besagten Anruf im Januar. „Wir sind froh, Andy als unseren Wunschkandidaten für die SGL gewonnen zu haben, nachdem klar war, dass Hagen sich einer neuen sportlichen Herausforderung stellen wollte“, gibt sich Timo Funk sichtlich zufrieden. Neben den Neuzugängen rücken Niklas Nagel und Yannick Schattner aufgrund ihrer guten Leistungen in der 1B in den Kader der ersten Mannschaft auf.

 

Die Vorbereitungsphase auf die anstehende Saison in der Württembergliga ist bereits in vollem Gange. Das Trainerteam gibt sich sichtlich zufrieden mit ihren Spielern, die in den Trainingseinheiten ausnahmslos voll mitziehen und individuell viel in ihre Vorbereitung investieren. So konnte eine zweiwöchige Hallenschließung durch Laufeinheiten und Crossfit Classes im Crossfit Eislingen überbrückt werden. Auch ein Ausflug in den Käfig im Kongs Gym Schwäbisch Gmünd und eine Trainingseinheit im American Football bei den Albershausen Crusaders schweißte das Team abseits der Handballhalle zusammen. Nun geht es bereits in die Endphase, in der Trainer Andreas Frey vor allem nochmal den Schwerpunkt auf die Abwehr legen möchte: „Dass ihr Tore werfen könnt, das wissen wir. Ich möchte mit euch den Spaß am Abwehrspiel entwickeln.“, in seiner Ansprache an sein neues Team. Im bevorstehenden Trainingslager hat das Trainergespann Frey/Lackinger noch einiges vor, bevor es so langsam aber sicher in Richtung Saisonauftakt geht.

Die Fans und Zuschauer werden ein neues und junges Team der SG Lauterstein zu Gesicht bekommen, wenn es dann am Sonntag, den 24.09. wieder soweit ist und in der Kreuzberghalle zum Saisonauftakt gegen die TV Öffingen angepfiffen wird. Die SGL will ihrer Bürde standhalten, auch wenn die Erwartungshaltung in dieser Umbruch-Saison bescheidener sein muss.