Lauterstein zeigt Reaktion
von MKBeim 32:32 (21:17) der Württembergliga-Handballer aus Lauterstein behielt Jochen Nägele mit einem verwandelten Siebenmeter fünf Sekunden vor Schluss die Nerven. Beinahe standen die Gelb-Blauen trotz langer Führung und einem starken Auswärtsauftritt ohne Zählbares beim Auswärtsspiel gegen den SV Fellbach da.
Hagen Gunzenhauser baute seine Mannschaft gegenüber der deutlichen Heimniederlage zum Jahresauftakt um. Stefan Trunk und Steffen Nägele starteten auf links, Marius Widmann führte Regie und auf rechts waren Silas Bäuerle und Jochen Nägele aktiv. Am Kreis spielte Tim Ziller. Er bildete gemeinsam mit Steffen Nägele den Innenblock vor Jannis Wagner im Tor. Die Defensive der SGL begann sehr konzentriert und wehrte direkt die ersten zwei Angriffe ab. Vorne trugen sich Marius Widmann und Jochen Nägele in die Torschützenliste ein, bevor die Partie richtig Fahrt aufnahm. Lauterstein spielte seine Angriffe geduldig aus, Fellbach begegnete dem mit überfallartigen Umschaltmomenten. Bis zum 6:6 legten die Gäste vor. In den darauffolgenden Minuten war der Rückraum der Gastgeber zu schnell für die Lautersteiner und beim 7:9 lag die SGL erstmals in Rückstand. Marius Widmann zeigte eine starke Eigenleistung und verkürzte für seine Farben. Das gleiche wiederholte sich nach dem nächsten Treffer der Hausherren. Jochen Nägele per Siebenmeter und Luca Helfrich brachten die Gäste wieder in Führung. Im Anschluss wechselte Hagen Gunzenhauser auf der Spielmacherposition und Christian Stuber übernahm die Regie. Die SGL spielte die folgenden Angriffe sehr geduldig aus und schaffte es zudem die Umschaltbewegung der Fellbacher in den Griff zu bekommen. Bis zum 13:13 blieb das Spiel ausgeglichen. Dann steigerte sich der zuvor schon gute Jannis Wagner im Tor und hielt seinen Kasten fünf Minuten sauber. In der Offensive traf Silas Bäuerle aus dem Rückraum, Christian Stuber bediente Steffen Nägele am Kreis und traf anschließend selbst mit einem Stemmwurf. Den fälligen Anwurf stibitzte sich Fynn Lackinger und traf zum 17:13. Fellbach nahm eine Auszeit doch die SGL verteidigte ein Kreisanspiel erneut stark und Christian Stuber schickte erneut Fynn Lackinger zum Gegenstoß auf die Reise. Nach dem Treffer kam Mario Kölle auf Rückraumrechts zum Einsatz und bestätigte mit zwei Treffern jeweils die Fünf-Tore Führung, bevor er auch den 21:17 Halbzeitstand markierte.
Den zweiten Durchgang begannen die Lautersteiner etwas zaghaft im Angriff und zusätzlich wurden gute Chancen vergeben. So dauerte es bis zur 36. Minute, ehe Stefan Trunk in Überzahl den ersten Treffer zum 22:19 erzielte. Steffen und Jochen Nägele wurden auf den Außenpositionen schön freigespielt und trafen zur abermaligen Drei-Tore-Führung. Im folgenden Angriff sah der stark verteidigende Tim Ziller die einzige Zeitstrafe für die Gäste und Fellbach agierte mit dem siebten Feldspieler in Überzahl. Zunächst zeigte Jannis Wagner eine sehr starke Parade gegen den freien Linksaußen, dann versuchte sich Jochen Nägele über das ganze Feld das leere Tor zu treffen. Eine Minute später ein ähnliches Bild. Dieses Mal bekam Silas Bäuerle den Ball nach dem Fehlwurf vom Spielertrainer Blodig und traf über das gesamte Feld zum 25:21. Der SGL fehlte jedoch im Angriff weiterhin die Durchschlagskraft und einige Angriffe endeten mit Würfen unter drohendem Zeitspiel. Marius Widmann traf in der 40. Minute zum 26:23, bevor seine Mannen für sechs Minuten kein Tor erzielen konnten. In dieser Phase arbeitete die gelb-blaue Defensive allerdings auch sehr stark und ließ über vier Minuten keinen Treffer zu. Ein Stemmwurf von Marius Widmann beendete diese Phase. Nun war Fellbachs Spielertrainer kaum mehr zu halten und übernahm in jeder Aktion Verantwortung. Hagen Gunzenhauser ordnete in einer Auszeit eine enge Manndeckung für ihn an, die Wirkung zeigte. In den letzten zehn Minuten musste beide Mannschaften hart für ihre Tore arbeiten. Bis zum 31:30 in der 55. Minute blieben die Gäste in Führung. 30 Sekunden vor dem Ende war die Partie dann allerdings gedreht. Die SGL behielte jedoch die Übersicht und Jochen Nägele holte im sieben gegen sechs einen Siebenmeter heraus, den er anschließend selbst verwandelte.
Hagen Gunzenhauser zeigte sich nach dem Spiel zufrieden: „Wir haben heute die richtige Reaktion gezeigt und einen tollen Kampf geliefert. Dabei haben wir uns auch von Durststrecken nicht aus dem Konzept bringen lassen und sind unserer Linie treu geblieben.“
SGL: Weiland, Wagner; Stuber (1), Lackinger (2), Helfrich (2), Clement, Trunk (2), Ziller, S. Nägele (5), Kölle (5), Bäuerle (4), J. Nägele (6/4), Widmann (5)