Chancenwucher in Lauterstein
von MK22 Fehlwürfe leisteten sich die Württembergliga-Handballer der SG Lauterstein bei der 32:36 (15:16) Heimniederlage gegen den SV Fellbach. Bei 36 Gegentore war die Abwehr zusätzlich nicht so sattelfest wie noch im ersten Saisonspiel.
SGL-Coach Hagen Gunzenhauser schickte seine Mannschaft auf drei Positionen verändert gegenüber dem Auftaktsieg in Neuhausen aufs Feld. Lucas Lenz spielte auf Halblinks und Mario Kölle im rechten Rückraum. Der Spezialistenwechsel mit Abwehrchef Fabian Lackinger entfiel verletzungsbedingt zusätzlich. Den Torreigen eröffnete Lucas Lenz mit einem Kracher aus dem Rückraum. Bis zum 3:3 gingen alle Lautersteiner Treffer auf sein Konto. Als Lenz in der fünften Minute das erste Mal für zwei Minuten auf die Strafbank musste, nutzten die Gäste die Möglichkeit, um auf zwei Tore davonzuziehen. Bis Mitte der ersten Halbzeit hinkte die SGL diesem Rückstand hinterher. Zu leicht konnten die Fellbacher Angreifer Tore erzielen und vorne war das Angriffsspiel auf die Rückraumspieler begrenzt. Zwischen der 16. und 25. Minute kam dann eine Glanzphase der Hausherren. Hinten wurde beherzt verteidigt und vorne wurden immer wieder die Lücken in der Fellbacher Abwehr angegriffen. Aus einem 9:11 wurde ein 14:12. Spektakulär war diese Phase in doppelter Hinsicht: Zum einen verwarfen die Gelb-Blauen drei Siebenmeter binnen acht Minuten, zum anderen besorgte Torhüter Dennis Weiland mit einem Doppelpack die Zwei-Tore-Führung. Im Jubel der Lautersteiner Anhänger nahm Fellbach die erste Auszeit und zog der Energie damit den Stecker. Die SGL scheiterte nun Wurf für Wurf am stark aufgelegten Joshua Ganter im Tor der Gäste und musste mit einem 15:16 Rückstand in die Kabine.
Den Start in Durchgang zwei verpassten die Gastgeber komplett. Nach nicht einmal zwei Minuten stand es 15:19. Zu den Fehlwürfen zum Ende des zweiten Durchgangs hin, gesellten sich zusätzlich technische Fehler, die der SVF eiskalt ausnutzte. Doch das Spiel war bei Weitem noch nicht entschieden. Die Hausherren kämpften sich zurück in die Partie und ließen sich auch von weiteren Fehlwürfen nicht aus dem Konzept bringen. Ein tolles Anspiel an Felix Thrun am Kreis und dessen Kaltschnäuzigkeit bescherten in der 45. Minute den Ausgleich zum 23:23. Die folgende Spielminute leitete dann Lautersteins Niederlage ein. Ein unglücklicher Zusammenprall von Sebastian Clement beim Gegenstoß, ein Gegentor sowie eine Zeitstrafe gegen Luca Helfrich waren eine große Hypothek. Allerdings hatte Lauterstein in Youngster Fynn Lackinger einen souveränen Siebenmeterschützen gefunden, der noch einmal ausgleichen konnte. Gegen das starke Überzahlspiel von Fellbach war wenig Kraut gewachsen und die SGL lag wieder hinten. Dann erlaubten sich die Gelb-Blauen einen Wechselfehler und nach der insgesamt vier-minütigen Unterzahl stand es 24:28. Die Heimmannschaft versuchte vieles, aber immer wieder versiebten die Angreifer klare Wurfmöglichkeiten. Bis zum Schluss konnte Fellbach so das Spiel dominieren und Lauterstein verlor das erste Heimspiel mit 32:36.
„Wir haben heute ein gutes Spiel gezeigt. Es war schnell, wir haben uns Chancen rausgespielt und hätten bei einer halbwegs guten Wurfquote weit über 40 Tore werfen können. Allerdings hat uns der Torhüter der Gäste den Zahn gezogen“, fasste Hagen Gunzenhauser das Spiel zusammen.
SGL : Weiland (2), Wagner; Stuber, Fa. Lackinger, Fy Lackinger (3/3), Helfrich (2), Clement (2/1), Lenz (9), Trunk (2), Nägele (3), Kölle (3), Bäuerle, Widmann (3), Thrun (3)