Lauterstein besiegt sich selbst
von MKDie Handballer der SG Lauterstein haben das Gastspiel bei der SV Leonberg/Eltingen mit 34:37 (18:15) verloren. Im Leonberger Sportzentrum zeigten die in schwarz gekleideten Gäste über 45 Minuten ein beherztes Spiel und waren lange in Führung. In der finalen Phase schadeten sich die SGL-Spieler durch zwei Wechselfehler allerdings selbst und mussten am Ende den dem heimischen SV gratulieren.
Hagen Gunzenhauser musste neben seinen Linkshändern im rechten Rückraum, Mario Kölle und Andreas Schuster, auch auf Markus Stuber verzichten, der sich unter der Woche im Training verletzt hatte. Steffen Nägele und Silas Bäuerle übernahmen die Aufgabe im rechten Rückraum. Nägele eröffnete das Spiel auch mit einem Treffer für die Gunzenhauser-Sieben mit einem Durchbruch an den Kreis. Die Halbverteidiger der Gastgeber breit angreifen, hatte der SG-Coach seiner Offensive mit auf den Weg gegeben. Bis zur siebten Minute wurde diese Marschroute allerdings nicht mehr umgesetzt und es war einer ordentlichen Abwehrleistung zu verdanken, dass Luca Helfrich den 2:2 Ausgleich erzielen konnte. Inklusive dem 5:6 rannten die Gäste dem Rückstand sprichtwortlich hinterher. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo und Lauterstein musste eine frühe Zeitstrafe verkraften. Der Angriff funktionierte jedoch auch in Unterzahl und durch einen Treffer von Kreisläufer Felix Thrun und einen Gegenstoß von Jochen Nägele wurde die Partie gedreht. Der beste Torschütze der SGL Max Dangelmaier legte gar noch einen drauf und Luca Helfrich beantwortete den Anschlusstreffer der Hausherren mit einem Doppelpack zum 10:7 nach 16 Minuten. Auch eine erneute Unterzahlsituation konnte die SGL nicht entscheidend einbremsen und nach Steffen Nägeles Treffer zum 11:8 nahm Leonberg die erste Auszeit. Max Dangelmaier verwandelte den Ball dann aus spitzem Winkel zur abermaligen drei-Tore-Führung, ehe kurzzeitig Sand ins Lautersteiner Getriebe kam. Zudem wirkte die Abwhehr nun unglücklich und lud Leonberg zweimal zum Torewerfen ein. Auch der dritte Angriff der SG in Folge drohte erfolglos zu verlaufen. Sebastian Clement schnappte sich jedoch den Abpraller und traf aus spitzem Winkel für sein Team. Nur eine Minute später zeigte er sich wieder kaltschnäutzig und legte für seine Farben vor. Nico Jaros hielt einen Ball und Jochen Nägele traf nach einem Abpraller zum 15:13. Lauterstein spielte nun in doppelter Überzahl, war allerdings gegen einen ansatzlosen Gewaltwurf der Gastgeber unter drohenden Zeitspiel machtlos. Erneut Sebastian Clement gestaltete die doppelte Überzahl dennoch erfolgreich, bevor es in die letzte Minute vor der Pause ging. Diese hatte es nochmal in sich. Tim Ziller wurde schön am Kreis freigespielt, Leonberg konterte nur Sekunden später und Max Dangelmaier vollendete die schnelle Mitte mit einem schnorkellosen Rückraumwurf zum 18:15 Pausenstand.
In Durchgang zwei startete die SGL gestärkt und eroberte direkt den Ball. Doch der Angriff wurde vergeben und im direkten Gegenzug erhielt die Lautersteiner Seite die erste sehr strittige Zeitstrafe und einen Siebenmeter gegen sich. Doch Max Dangelmaier ließ sich in Unterzahl dennoch nicht bitten und stellte den drei-Tore-Vorsprung her. Steffen Nägele wurde kurzzeitig in enge Manndeckung genommen und Lucas Lenz nutzte die Räume gnadenlos aus. Er erzielte trotz abermaliger Unterzahl den 21. Treffer seiner Mannschaft. Die Partie wurde nun zusehends hitziger, jedoch niemals unfair und die beiden Unparteiischen hatten alle Hände voll zu tun, um mit dem schnellen Spiel Schritt zu halten. Zumal sie bereits das Vorspiel gepfiffen hatten. Während sich die Gäste von der Hektik anstecken ließen, spielte Leonberg seine Angriffe konsequent zu Ende und war vor allem im Überzahlspiel kaum zu stoppen. Bis zum 25:23 in der 42. Minute waren die Gelb-Blauen oben auf. Zwei Minuten später war das Spiel erstmals ausgeglichen und Lauterstein stand im Angriff unter Druck. In Unterzahl erhöhte Jochen Nägele souverän per Siebenmeter, doch die Lautertäler Defensive fand weiterhin kein Mittel gegen Leonbergs Offensive und musste prompt den nächsten Treffer verkraften. Lucas Lenz Treffer in eigener Überzahl war dann die letzte Führung für die Gäste. Zudem wurde Lucas Lenz in Gleichzahl in enge Manndeckung genommen und die Gäste hatten damit sichtlich mehr Schwierigkeiten. Leonberg erzielte zwei Tore in Folge und beim 27:28 wurde die SGL wieder fragwürdig dezimiert. Die Emotionen kochten bereits jetzt hoch. In der Folge spielten die Gastgeber ihre Überzahl erneut stark aus und gingen gar mit zwei Treffern in Front. Anstatt der Lautersteiner Antwort folgte ein Wechselfehler, der die eigene Mannschaft für fast eine Minute auf vier Spieler dezimierte. Beim 27:31 nach 52 Minuten schien die Messe gelesen. Hagen Gunzenhauser bat seinen Mannen jedoch zur Auszeit und fand die richtigen Worte. Nach dem 28:32 war der Bann gebrochen und Lauterstein schaffte es nach zuvor 17 Angriffen in Folge wieder einen Ball zu erobern. Tim Ziller wurde daraufhin ebenso wie Sebastian Clement schön freigespielt und beim 30:32 und eigener Überzahl war das Spiel wieder offen. Dann musste Steffen Nägele nach einer Abwehraktion verletzt vom Platz. Am Spielfeldrand wurde zudem zwischen einem Offiziellen aus Leonberg und der Lautersteiner Bank heftig diskutiert. Zunächst schien die Hektik Lauterstein zu beflügen. Max Dangelmaier und Silas Bäuerle glichen in zeitweise doppelter Überzahl zum 32:32 aus. Wieder in Gleichzahl fand Leonbegs Rückraumshooter Neuffer die Lücke und brachte seine Mannschaft wieder in Führung. Die Gäste agierten mit dem siebten Feldspieler und erlaubten sich in der Hitze des Gefechts einen weiteren Wechselfehler. Die daraus resultierende Überzahlsituation nutzten die Hausherren erneut aus. Felix Thrun konnte zwar nochmals verkürzen, doch in Unterzahl konnten die entscheidenden Treffer bis zum 33:36 nicht mehr verhindert werden. Beide Mannschaften waren bis zum 34:37 Endstand noch je einmal erfolgreich.
"Wir haben heute ein gutes Spiel durch eigene Fehler und eine fehlende Cleverness hergeschenkt. Wie wir uns ablenken ließen war nicht gut. Dennoch habe ich ein engagiertes Spiel meiner Mannschaft gesehen, bei dem mehr drin gewesen wäre," analysierte Hagen Gunzenhauser die Partie.
SGL: Jaros, Wagner; Dangelmaier (9), Schmid (1), Clement (4), T. Lackinger, Bäuerle (1), S. Nägele (4), F. Lackinger, Ziller (2), J. Nägele (3/1), Lenz (4), Helfrich (4), Thrun (2)