Lauterstein verlangt Spitzenreiter alles ab

von MK
 
Die Handballer der SG Lauterstein haben das Spitzenspiel beim VFL Waiblingen mit 31:33 (14:18) verloren. In einem spannenden und hochklassigen Spiel verlangten die Gäste dem Liga-Primus alles ab und hatten 25 Sekunden vor Schluss noch die Chance zum Ausgleich. Am Ende zeigte sich der Gastgeber etwas abgezockter und hatte zeitweise auch das nötige Spielglück auf seiner Seite.
SGL Coach Hagen Gunzenhauser musste auf den am Knie verletzten Andreas Schuster verzichten und auch Abwehrspezialist Fabian Lackinger war nach zwei Wochen Krankenbett noch nicht wieder voll einsatzfähig. So bildeten der genesene Felix Thrun und Steffen Nägele den Mittelblock in Lautersteins Defensive. Bei den weiteren Positionen veränderte der Trainer nichts gegenüber den vergangenen Spielen. Die Abwerreihe eroberte sich auch durch die erste Parade von Nico Jaros direkt den Ball und Mario Kölle erzielte den ersten Treffer des Tages. Bis zum nächsten Lautersteiner Treffer dauerte es über fünf Minuten. Zudem war die Defensive in den ersten Minuten vom Pech verfolgt. Zwei abgefangene Bälle landeten unglücklich bei Angreifern aus Waiblingen, die sich nicht bitten ließen und konsequent Tore erzielten. Doch Hagen Gunzenhausers Matchplan stand und wurde von seinen Spielern weiterhin konsequent umgesetzt. Hinten wurde entschlossen gearbeitet und vorne wurde geduldig bis zu guten Wurfmöglichkeiten zu Ende gespielt. Max Dangelmaier und Mario Kölle waren die Nutznieser zweier Ballstaffeten und glichen das Spiel nach zehn Minuten beim 4:4 wieder aus. Dann drückten beide Mannschaften mächtig aufs Tempo, die Gastgeber gingen in Führung, 13 Sekunden später glich Lauterstein erneut durch Dangelmaier wieder aus. Die Gelb-Blauen gingen nun hohes Tempo und erhöhten auch kurzzeitig das Risiko. Ein einfacher Fehler war das Resultat. Der Spitzenreiter nutzte das abgezockt zum 5:7. Überfallartig beantwortete die SGL den Treffer jedoch durch Felix Thrun, der in der schnellen Mitte schön freigespielt wurde. Die Defensive packte beherzt zu und Mario Kölle glich mit seinem dritten Tor zum 7:7 aus. Lautersteins aufopferungsvoller Kampf sollte dann durch eine Auszeit der Heimmannschaft unterbunden werden. Bis zum 10:10 nach 19 Minuten wechselten sich jedoch beide Mannschaften mit dem Torewerfen ab. Dann schwankte das Momentum ein wenig in Richtung der Gastgeber. Ein erneuter Abpraller landete beim Kreisläufer und ein umstrittener Siebenmeter besorgte den abermaligen Zwei-Tore-Rückstand. Markus Stuber und Luca Helfrich zeigten in der Offensive zwei beherzte Einzelaktionen und beim 12:13 war das Spiel ausgeglichen. In den letzten sechs Minuten vor dem Seitenwechsel hatte die SGL dann Pech mit Würfen ans Gebälk und scheiterte zudem am Keeper der Waiblinger. Außerdem nahmen die Gelb-Blauen vor der Pause spürbar das Tempo raus. Mit 14:18 wurden dann die Seiten gewechselt.
Wer dachte, der komfortable Vorsprung sei eine Vorentscheidung, hatte weit gefehlt. Die Gäste kamen bissig aus der Kabine und Tobias Schmid wackelte die Hintermannschaft der Gäste aus. Die Defensive eroberte zudem einen Ball und Lucas Lenz schleuderte den Ball unter die Latte. Die SGL verteidigte in dieser Phase stark gegen die mit zwei Kreisläufern agierende Offensive der Hausherren, wurden aber durch eine unglückliche Zeitstrafe dezimiert. Beide Mannschaften mussten viel investieren, um zum Torerfolg zu kommen. Während bei Lauterstein drei Mal in Folge Jochen Nägele als Siebenmeterschütze glänzen konnte, war auf Seiten der Hausherren Evgeni Prasolov an nahezu jeder gefährlichen Aktion beteiligt. Bis zum 20:22 wogte das Spiel hin und her. Dann hielt Nico Jaros einen Strafwurf und Mario Kölle netzte trotz starker Bedrängnis zum Anschlusstreffer ein. Die folgende Überzahlaktion endete ohne Tor auf beiden Seiten. Die zweite Auszeit der Heimmannschaft folgte, konnte das Feuer der Lautersteiner Spieler jedoch nicht löschen. Der Treffer zum 21:23 folgte, doch postwendend verkürzte Felix Thrun. Der Treffer zum 22:24 war dann äußerst umstritten, spornte die Defensive vor Nicolas Jaros jedoch weiter an. Jochen Nägele verkürzte durch einen kompromisslosen Schlagwurf, konnte hinten den Wurf des Linksaußens jedoch nicht vereiteln. Doch sein Doppelpack nur eine Minute später glich das Spiel beim 25:25 wieder aus. Die Qualität und das Tempo des Spiels waren nun extrem hoch. Waiblingen ging wieder in Führung und Silas Bäuerle glich erneut nach wenigen Sekunden aus. Nach dem nächsten Angriff der Gastgeber war die SGL in Unterzahl. Doch auch das hinderte Lucas Lenz nicht, einen Unterarmwurf im Tor zu versenken. Die folgenden sieben Minuten waren dann bitter für die Gelb-Blauen. Lucas Lenz setzte sich durch und die SGL bejubelte den erneuten Ausgleich. Doch dem Treffer ging ein Schrittfehler voraus und Waiblingen konnte sich aufgrund eines zweifelhaften Siebenmeters auf 29:27 absetzen. Ein weiterer technischer Fehler sowie ein Wechselfehler waren weitere Rückschläge für Lauterstein. Zwei Minuten vor Schluss beim 30:32, Ballbesitz Waiblingen und Unterzahl Lauterstein fingen die Waiblinger Fans an den Sieg zu feiern. Doch die SGL erkämpfte den Ball, Jochen Nägele verkürzte und Nico Jaros zeigte eine weitere Parade. So hatten die Gäste weiterhin in Unterzahl noch gut 45 Sekunden Zeit für den letzten Angriff. Der finale Abschluss der SGL kam dann zu früh und aus ungünstigem Winkel und den Gastgebern war es vorbehalten den letzten Treffer zum 31:33 Endstand zu erzielen.
"Wir haben heute ein starkens Spiel gezeigt. Ich habe Waiblingen zu Hause in dieser Saison noch nicht so wackeln gesehen, wie heute. Darauf können wir aufbauen und uns auf den Saisonendspurt freuen," zeigte sich Hagen Gunzenhauser nach dem Spiel zufrieden.
 
SGL: Jaros, Wagner; Schmid (1), Stuber (1), Clement, Lenz (2), Helfrich (2), S. Nägele (2), Kölle (5), Bäuerle (1), J. Nägele (11/5) Thrun (2), Widmann, Dangelmaier (4)