Die Handballer der SG Lauterstein sind am Samstagabend mit dem dritten Spiel binnen sieben Tagen in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Beim 34:30 (17:17) Erfolg gegen die SG Schozach-Bottwartal mussten sich die Gastgeber in der Kreuzberghalle jedoch ordentlich strecken und hatten am Schluss den längeren Atem.

Während auf Lautersteiner Seite mit Fabian Lackinger und Felix Thrun weiterhin beide Kreisläufer und Innenblockspieler fehlten, konnten die Gäste unter der Woche noch einen Coup vermelden. Sie verpflichteten Manuel Mönch, welcher Jochen Nägele als Führender der ewigen Torjägerliste in der BWOL abgelöst hatte. Er war auch gegen die SGL am Samstag mit 15 Toren nur selten aufzuhalten. Positiv bei der SGL war, dass Lucas Lenz wieder mitwirken konnte und er mit seiner Energie sehr großen Anteil am Heimsieg hatte.

Hagen Gunzenhauser schickte erneut Steffen Nägele und Tim Ziller in den Innenblock. Nägele übernahm die Rolle am Kreis und Spielmacher Tobias Schmid kam für Ziller zum Spezialistenwechsel. Die weiteren Positionen waren nahezu deckungsgleich mit vielen Spielen der SGL in dieser Saison. Mario Kölle und Lucas Lenz agierten auf den Halbpositionen, Jochen Nägele und Max Dangelmaier bildeten die Flügelzange und Nico Jaros hütete das Tor. Die Sieben schafften es in den ersten zehn Minuten nicht, den Wirkungskreis von Mönch einzuschränken und beim 7:7 hatte dieser bereits sechs Treffer auf dem Konto. Der SGL war zu diesem Zeitpunkt noch etwas die Verunsicherung anzumerken und im Angriff wurde zu oft quer gespielt. Doch vor allem das Umschaltspiel der Gastgeber funktionierte. Jochen Nägele konnte dabei zweimal seinen Bruder am Kreis bedienen und traf einmal selbst. Zudem waren er und Max Dangelmaier vom Siebenmeterstrich erfolgreich. Die nächste Gästeführung beantwortete Lucas Lenz mit brachialer Gewalt aus der schnellen Mitte und glich erneut aus. Da die Gelb-Blauen in der Defensive aber weiter keinen Zugriff bekamen, konnten sich die Gäste auf 8:10 absetzen. Bis zum 9:11 hatte der Rückstand Bestand. Anschließend wurde zunächst Sebastian Clement schön freigespielt, Luca Helfrich nutzte seine ganze Größe zu einem Treffer aus dem Rückraum und Max Dangelmaier kämpfte sich unter starker Bedrängnis von der Mittellinie nach vorne und legte für seine Farben wieder vor. In der Abwehr konnte die SGL in dieser Phase einige Ballgewinne erzielen, vergab allerdings einige weitere Chancen im Umschaltspiel. Die Gäste wussten das wiederum zu nutzen und beim 12:14 war das Spiel wieder gedreht. Nun verbesserten die Hausherren ihr Spiel über den Kreis allerdings und Nico Jaros konnte Mönch die ersten Bälle abkaufen. Steffen Nägele verkürzte für seine Mannschaft zweimal, ehe Jochen Nägele und Tim Lackinger das Spiel wieder drehen konnten. Dank einer beherzten Aktion von Markus Stuber ging die SGL in Überzahl in die letzte Minute und Jochen Nägele legte per Siebenmeter erneut vor. Doch den Gästen gelang der Treffer zum 17:17 Pausenstand, weil Tim Lackingers Treffer Sekundenbruchteile zu spät kam.

Durchgang zwei starteten die Gastgeber in Überzahl. Doch nur 26 Sekunden nach Anpfiff war dieser Vorteil zunichte, da Tim Ziller auf die Strafbank musste. Lauterstein konnte den Gästen wenig entgegen setzen und beim 17:20 war der Fehlstart perfekt. Die Mannschaft von Hagen Gunzenhauser ließ sich davon allerdings nicht aus dem Konzept bringen. Im Angriff wurde nun geduldig gespielt und Mario Kölle bediente Steffen Nägele stark am Kreis. Bis zum 21:24 musste die SGL zwei weitere Zeitstrafen wegstecken. Was dann geschah, war wohl auch Mönch aus den vorigen Duellen mit der SGL bekannt. Die SGL spielte sich in einem wahren Rausch, verteidigte hinten stark und nutzte die Ballgewinne zu schnellen Gegenstößen. Zudem konnte Jannis Wagner im Tor noch einige Paraden beitragen. Drei Tore in Folge glichen das Spiel wieder aus. Vor allem Lucas Lenz strotzte nur so vor Energie und war kaum zu halten. Bis zum 26:27 in der 49. Minute konnten die Gäste das Spiel noch offen gestalten. Max Dangelmaier egalisierte die Führung mit einem Gegenstoß, Mario Kölle vernaschte Mönch im Angriff und traf zum 28:27. Danach nahm der Coach der Gäste eine Auszeit und wollte den Lautersteiner Fluss unterbinden. Die Antwort darauf war jedoch ein weiterer Dangelmaier-Gegenstoß. Mönch konnte noch zweimal verkürzen doch Joungster Luca Helfrich traf zweimal aus dem Rückraum und hatte die richtige Antwort parat. Zudem hielt Jannis Wagner einen Wurf von Mönch und Marius Widmann nutzte den Druck aus der zweiten Welle. Beim 32:29 war Lauterstein auf die Zielgerade eingebogen. Marius Widmann stellte zusammen mit Tim Ziller über weite Phasen des zweiten Durchgangs den Innenblock und beide waren nochmal maßgeblich daran beteiligt, dass Wagner einen weiteren Ball halten konnte. Der Umschaltmoment wurde dann ein bitterer für die SGL da Lucas Lenz nach einem Zusammenprall mit einer Schulterverletzung vom Feld gehen musste. Den folgenden Angriff vollendete dann Spielmacher Tobias Schmid beherzt zur Entscheidung. Mario Kölle setzte mit seinem sechsten Treffer zum 34:30 den Schlusspunkt auf eine gute Partie.

"Wir haben uns heute auf uns konzentriert und haben in der Vorbereitung nicht viel Zeit mit dem Gegner verbracht. Das wurde belohnt, da wir in der Abwehr unsere Wege gegangen sind und zeitweise richtig gut verteidigt haben. Zudem haben wir in der Offensive in jeder Konstellation Gefahr ausgestrahlt und die anfängliche Unsicherheit abgelegt," analysierte Coach Hagen Gunzenhauser die Partie.