Württembergliga: Punktgewinn nach dramatischer Schlussphase

von SN

SG Schozach/Bottwartal – SG Lauterstein 25:25 (12:12)

Die Handballer der SG Lauterstein werden zu den Remiskönigen in der Württembergliga. Beim 25:25 (12:12) bei der SG Schozach/Bottwartal trennten sich die Gelb-Blauen im dritten Spiel zum dritten Mal mit einem Unentschieden. Der größte Unterschied zu den ersten Spielen ist, dass der Punkt dieses Mal als ein gewonnener angesehen werden kann.

Bei der SGL entwickelte sich die Abwehr zum Prunktstück. Hagen Gunzenhauser vertraute dabei Felix Thrun und Silas Bäuerle im Innenblock. Dahinter zeigte sich Magnus Riegel ein weiteres Mal top eingestellt und entschärfte etliche Bälle. Folgerichtig blieben die ersten Minuten extrem torarm. Bis zum ersten Treffer der Hausherren dauerte es fast fünf Minuten und es war ein Siebenmeter nötig, um Riegel zu überwinden. Da die Gäste in der Offensive aber reihenweise und von allen Positionen am bärenstarken Torhüter der Hausherren scheiterten, wurde die gute Abwehrarbeit nicht belohnt - im Gegenteil. Felix Thrun gelang nach sechs Minuten erst das 1:1 vom Kreis. Er war es auch, der den nächsten Treffer für seine Mannschaft im Nachsetzen erzwang und kurze Zeit später nur per Foul zu stoppen war. Jochen Nägele verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 3:3. Die kommenden zwei Minuten wurden dann die Vorgaben von Trainer Hagen Gunzenhauser nicht umgesetzt nach drei Treffern in Folge bat Gunzenhauser seine Spieler nach 14 Minuten zur Auszeit an die Seitenlinie. Er unterband damit erfolgreich den Lauf der SG Schozach/Bottwartal. Jochen Nägele belohnte seine Farben mit zwei weiteren Siebenmeter, um jeweils auf zwei Tore zu verkürzen. Nach dem 5:8 war dann wieder Felix Thrun zur Stelle und nach zwei Treffern des eingewechselten Tim Lackingers von Linksaußen sowie einem Gegenstoß von Jochen Nägele hatte die SGL das Spiel gedreht. Dieses Mal war es am Trainer der Gastgeber eine Auszeit zu nehmen. Den Ausgleich mussten die Gäste zwar hinnehmen, doch Jochen Nägele zeigte seine ganze Klasse und filetierte die Abwehr der Hausherren. Zuerst zeigte er eine tolle Eigenleistung, die zu einem Siebenmeter und einer Zeitstrafe führte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte er abgezockt. Anschließend eroberte die Abwehr in Überzahl den Ball und Magnus Riegel bediente Jochen Nägele mustergültig mit einem Pass über das gesamte Feld. Das 11:9 war die erste Zwei-Tore-Führung der Gäste. Bis zum Seitenwechsel agierten die Hausherren permanent mit zwei Kreisläufern und stellten die Lautersteiner Defensive vor eine neue Aufgabe, die nicht immer gut gelöst wurde. Mit einem 12:12 ging es in die Kabinen.

Durchgang zwei trotteten die Lautertäler zunächst hinterher, weil die Kreise von Sören Vogt im Rückraum nicht eingegrenzt werden konnten. Bis zum 15:13 erzielte er drei Treffer. Während die SGL in den ersten fünf Minuten nach Wiederbeginn noch Probleme gegen den massiven Innenblock der Gastgeber hatte, schaffte es Felix Thrun mit zwei Treffern aus der zweiten Welle die Abwehr zu überrumpeln. Hagen Gunzenhauser wies sein Team daraufhin an, das Spiel in die Breite zu ziehen. Max Dangelmaier und Jochen Nägele überwanden in den folgenden Angriffen mit zwei Hebern den weiterhin starken Thomas Fink im Tor der Schozacher und drehten die Partie wieder. Felix Thrun legte nochmal vor und holte dabei sogar eine Zeitstrafe heraus. Die Verteidigung musste dann unter drohendem Zeitspiel den Ausgleich hinnehmen, welchen Max Dangelmaier mit einem Dreher zur 19:18 Führung umgehend beantwortete. Jetzt bissen sich die Gelb-Blauen die Zähen wieder am Keeper der Hausherren aus. Drei Gegentreffer in Folge später nahm Hagen Gunzenhauser seine zweite Auszeit und wollte seine Spieler wieder in die Spur bringen.

In Unterzahl mit drei Toren im Rückstand
In der 54. Minute schien das Spiel sich allerdings endgültig zugunsten der Gastgeber zu entwickeln. Die Anzeigetafel zeigte ein 20:23 und die SGL sah sich plötzlich mit nur noch vier Spielern auf dem Feld. Eine tolle Einzelaktion von Mario Kölle wurde allerdings regelwiedrig gestoppt und auch Schozach/Bottwartal wurde auf fünf Feldspieler reduziert. Jochen Nägele war aus Siebenmetern eiskalt und verkürzte. Im Spiel vier gegen fünf verteidigten die Lautersteiner mit viel Aufwand und wurden für diesen belohnt. Selbst eine Auszeit bei drohendem Zeitspiel konnte den Gastgebern in dieser Phase nicht weiterhelfen. Um die zahlenmäßige Unterlegenheit auszugleichen, wechselte Hagen Gunzenhauser einen weiteren Feldspieler anstelle des Torhüters ein und Mario Kölle schaffte tatsächlich den Anschluss zum 22:23. Den direkten Schuss von der Anwurflinie parierte der ins Tor eilende Magnus Riegel und Steffen Nägele gelang vier Minuten vor Schluss der Ausgleich. Allerdings schien das Spiel den Gästen wieder zu entgleiten und der Angriff wurde zweimal ins Zeitspiel gezwungen. Zwei Minuten vor Schluss lagen die Gelb-Blauen wieder mit 23:25 in Rückstand. Die Mannschaft organisierte eine offensive Abwehr und eroberte den Ball. Jochen Nägele schleuderte den Ball mit einem Stemmwurf nahezu unter die Latte und verkürzte einmal mehr. Sein Team agierte nun in einer offensiven Manndeckung und schaffte es tatsächlich den Ball ein weiteres Mal zu stibitzen. 18 Sekunden vor Schluss konnte Gunzenhauser seine dritte Auszeit nehmen und für den letzten Spielzug kam wieder der siebte Feldspieler zum Einsatz. Drei Sekunden vor dem Ende setzte Max Dangelmaier zum finalen Pass an, der seinen Empfänger Markus Stuber allerdings verfehlte. Dafür flog das Spielgerät Jochen Nägele in die Arme. Aus spitzen Winkel schaffte er mit seinem elften Treffer den umjubelten Ausgleich zum 25:25 Endstand.

"Wir haben heute viel über das Kollektiv gearbeitet und standen in der Defensive dadurch gut. Vorne haben wir gegen einen starken Keeper einige Chancen zu viel liegen gelassen, um mehr als ein Unentschieden mitzunehmen", analysierte Hagen Gunzenhauser nach dem Spiel.

SG Lauterstein:

SGL hat am Wochenende spielfrei

Am Wochenende hat unsere Württembergliga-Mannschaft spielfrei. Die nächste geplante Begegnung ist ein weiteres Derby gegen den TSV Deizisau am Sonntag, 08. November. Ob die Partie tatsächlich stattfindet hängt vom weiteren Verlauf der Corona-Pandemie ab.